Von Olaf Jenjahn
Rostock - Bestes Wetter, starke Leistungen und viele zufriedene Gesichter. Auch wenn der 19. Rostocker E.ON edis Citylauf mit seinen 2153 Finishern keinen neuen Rekord verbuchen konnte, erlebten die Läuferinnen und Läufer sowie die vielen Besucher und Gäste an der Strecke gestern eine richtig tolle Veranstaltung.
"Ich nehme jede Wette an, wenn es Regen gibt, dann erst nach 16 Uhr", war sich Roman Klawun, Geschäftsführer der Sport-Marketingagentur Pro Event, die den Rostocker E.ON edis Citylauf bereits zum19.Male organisiert, ausgetragen und durchgeführt hat, sicher. Die Wette hätte Klawun fast gewonnen, denn gegen 15.30 Uhr fielen die ersten Tropfen. Den Regen und den Wind genossen all diejenigen, die den gesamten Tag über rund um den Neuen Markt mit dem Citylauf zu tun hatten. Sonne satt, Temperaturen um die 20 Grad, dazu leichter Wind - für die Besucher war die Sonnenbrandgefahr erheblich. Doch auch für die Läufer bargen Sonne und Wind einige Tücken. Gerade die Halbmarathon-Läufer, die um 10 Uhr auf die Strecke gingen, mussten an den vier Verpflegungsständen ordentlich zulangen. "Viel trinken und hoffentlich zuvor richtig gut gefrühstückt", lautete der Tipp von David Beumer vom Malteser Hilfsdienst. Die Helfer hatten vorgesorgt, waren mit zwölf Sanitätern, zwei Krankenwagen sowie zwei Motorrädern und einem bestens ausgestatteten Zelt vor Ort.
Den Halbmarathon über 21,1 Kilometer gewannwie im Vorjahr Jasper Menze vom TuS Sythen in Nordrhein-Westfalen. Die Zeit von 1:11:32 Stunden verfehlte der Sieger um knapp sechs Minuten, was aber nicht nur an den äußeren Umständen lag: "Ich studiere, und da fehltmir die Zeit, richtig zu trainieren. Aber es war natürlich auch viel zu warm", sagte Menze, nachdem er sich von den Strapazen erholt hatte. Mühevoll "schleppte" er sich zur Siegerehrung auf die Bühne. Zuvor musste er einige Minuten lang im Sanitäterzelt der Malteser regenerieren.
So konnte Menze auch wieder die tolle Stimmung und Atmosphäre rund um die Veranstaltung genießen: "Super, an der gesamten Strecke". Besser sah die Letztplatzierte des Wettbewerbes, MoniqueHull, aus. Die 42-Jährige lief ihre sieben Runden ganz entspannt und locker und strahlte über das ganze Gesicht, als sie die Ziellinie überquerte. Zu diesem Zeitpunkt war der Schnupperlauf über drei Kilometer bereits voll im Gange. "Ich bin eine langsame Läuferin. Aber es ist wichtig, durchzuhalten und nicht aufzugeben", sagte die Wiesbadenerin.
Mit 699 Teilnehmern platzte der Schnupperlauf über drei Kilometer förmlichaus allen Nähten. "Es kribbelt in den Beinen", sagte Oberbürgermeister Roland Methling, nachdem er die Läuferschar mit einem verspäteten Startschuss, die Pistole klemmte wohl, vom Neuen Markt aus auf die Runde geschickt hatte. Eigentlich wollte der OB selber mitlaufen, doch eine Erkältung bremste Methling aus.
Das Staffelrennen dominierten die Triathleten des TC Fiko Rostock. Die Dreikämpfer bereiten sich derzeit auf den Start in der Regionalliga vor, da kam der Citylauf gerade recht. 67 Teams hatten gemeldet, ebenfalls so viele wie nie zuvor. Natürlich durften witzige, skurrile und originelle Kostüme nicht fehlen, was schon die Mannschaftsnamen verraten: "Die Turboschnecken vom Lindenpark", "Heinars Storchen-Staffel" oder "Peter Pan und seine zauberhaften Feen". Die American Footballer der Rostock Griffins liefen, einen Tag nach ihrem 14:0-Erfolg im Regionalligaspiel gegen die Wernigerode Mountain Tigers, in ihrer kompletten Ausrüstung - mit Helm, Shoulderpad und Ball.